«Die Pflege des Wohnungsbaus ist wohl eines der besten Mittel zur Erziehung eines soliden, zuverlässigen und bodenständigen Arbeiterstandes und dient damit der Sicherung eines der wichtigsten Erfolgsfaktoren einer jeden industriellen Unternehmung.» Diese Aussage des Direktors der von Moosschen Eisenwerke leitet nach 1930 den Bau der Ober-Emmenweid ein. Zusammen mit anderen fabrikeigenen Einrichtungen Angestelltenheim, Speiseanstalt, Konsumladen, Kindergarten, Sparkasse wird die Fabriksiedlung zum Dorf im Dorf. Die währschaften Häuser der ersten Etappe im südwestlichen Teil, entworfen von den Architekten Theiler und Helber, sind konsequent nach Süden ausgerichtet und besitzen zur Ringstrasse hin je einen kleinen Vorplatz, was einen «Dörfli»-Charakter ergeben soll (vgl. «Landi-Dörfli» 1939). Waschhäuser und Holzschöpfe unterstützen diesen Charakter ebenso wie die Eingänge der Häuser mit Vordächli und Rundbogen im Heimatstil. Das historisierende Riegelwerk im oberen Teil der Stirnfassaden übernimmt keine Funktion, sondern ist bloss dekorativ vorgeblendet. Die Balkongeländer sind wie die Fensterläden in massivem verziertem Holz gehalten. 1940-42 erfolgt nach Plänen von Architekt F. Zwicky der Bau des mittleren Teils mit dem langgezogenen Mehrfamilienhaus, ein Bauriegel mit grosser Freifläche als zentraler Bezugspunkt. Damit vereint die Ober-Emmenweid das Ideal vom Wohnen im Grünen mit dem Konzept der Strassenrandbebauung.
Baujahr: 1931 und 1940/41
Architektur: Hans Theiler und Gustav Helber, Luzern; Fritz Zwicky
Baujahr: 1931 und 1940/41
Architektur: Hans Theiler und Gustav Helber, Luzern; Fritz Zwicky